Vorwort: Ich entschuldige mich für die Länge des Beitrags, aber offenbar habe ich in den letzten 19 Tagen viel erlebt. Und da das Internet dort so schlecht war, kommt nun halt alles auf einmal.
Die Galapagos-Inseln gehören zu Ecuador und liegen rund 1000 Kilometer vor der Westküste im Pazifik auf Höhe des Äquators. 13 Hauptinseln (größer als 10 km²) und mehr als hundert kleine Inseln (teilweise nur große Felsen) umfasst das Archipel.
Jedem Touristen sind im Jahr 60 Tage auf den Inseln gestattet, 90, wenn man im Rahmen eines Studienaustausches oder Freiwilligenarbeit für den Nationalpark kommt. Länger bleiben darf nur, wer hier eine Arbeitsstelle hat, die in der Regel aber zuerst durch die Ansässigen besetzt werden müssen, oder auf die Inseln einheiratet. Aber auch dann erhält man erst nach zehn Jahren die Einbürgerung und damit unbefristete Aufenthaltsgenehmigung. Das gilt im Übrigen in gleicher Weise für auf dem Festland lebenden Ecuadorianer. Dies soll verhindern, dass das Weltnaturerbe zu sehr beansprucht wird.

Die Galapagos-Inseln zählen rund 33 Tausend Einwohner. Im Moment sind vier Inseln besiedelt. Puerto Baquerizo Moreno auf San Cristobal, offizielle Hauptstadt der Galapagos-Inseln mit ca 9.000 Bewohnern, Santa Cruz mit rund 21.000, Isabela als größte der Inseln, aber nur einer kleinen Siedlung mit 3.000 und Floreana mit 100. Daneben wird die kleine Insel Baltra / South Seymour nahe Santa Cruz als Flughafen und Militärstützpunkt bewirtschaftet (also mehr oder weniger auch bewohnt). Die anderen Inseln bieten höstens ein paar Wege, die mit Tagestouren oder von einer Kreuzfahrt aus besichtigt werden können, wobei die Anzahl der Gruppen pro Tag je nach Insel klar festgelegt ist.

Ich bin am 6. November um 9:40 Uhr auf Baltra gelandet und habe mich, wie im letzten Blogeintrag beschrieben, mit zwei Bussen und einer Fähre auf den Weg in die Hafenstadt von Santa Cruz gemacht. Dort angekommen, habe ich an diesem Tag nur noch einen Blick auf den Pier geworfen, mir etwas zu essen gesucht und bin aufgrund des Schlafmangels der vorherigen Nacht zeitig schlafen gegangen.

Santa Cruz
Sechs Nächte habe ich auf Santa Cruz verbracht, hatte also fünf volle Tage dort. Zwei Tage war ich tauchen, wofür man den Großteil des Tages einplanen muss, weil die Tauchspots oft recht weit entfernt liegen, sodass an diesen Tagen nicht viel anderes auf dem Programm stand. Mit 140 Dollar für zwei Tauchgänge am Tag ist der Preis wie für fast alles in Galapagos ziemlich heftig, aber es ist halt Nationalpark, einzigartig und weit entfernt von jeglicher anderer Zivilisation. Und mit den Schildkröten und Haien hat es sich schon gelohnt. Mein größtes Problem war die Temperatur. Nachdem ich Anfing zu frieren, konnte ich meine Atmung nicht mehr kontrollieren und musste jedes Mal eher aufsteigen als der Großteil der Gruppe. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie man es bei 17 Grad Wassertemperatur länger als 30 Minuten aushalten soll.

Die anderen Tage habe ich die Insel auf eigene Faust erkundet. In den Highlands kann man Lavatunnel und Farmen bewundern, welche das natürliche Habitat der Galapagos-Riesenschildkröten sind. Man kann dafür eine Tour buchen oder, so wie ich einfach den Bus für einen Dollar nehmen, dann vierzig Minuten laufen und fünf Dollar für einen der Lavatunnel bezahlen. Wer nicht so weit laufen möchte, kann auch für zehn bis fünfzehn Dollar ein Fahrrad leihen, welches auf dem Fahrradgepäckträger hinten am Bus mittransportiert werden kann.

Für die Farm zahlt man dann nochmal fünf oder zehn Dollar. Ich habe auf dem Weg zum Tunnel allerdings schon so viele Schildkröten gesehen, dass ich mir das gespart habe. Dann denselben Weg zurück! So habe ich 7 Dollar statt 40 oder mehr für eine Tour bezahlt.

Las Grietas, übersetzt die Risse, sind Lagunen in einem kleinen Canyon. Diese kann man entweder im Rahmen der Tour de Bahía mit fünf verschiedenen Orten besuchen oder man nimmt ein Wassertaxi für 80 Cent und folgt dann dem Weg für ca. 20 Minuten. Die Lagune selbst ist nicht mehr frei zugänglich, sondern man muss am Eingang einen Guide für zehn Dollar zahlen und geht dann mit der nächsten Gruppe den Weg für Aussicht und zum Schwimmen. Ich bin an dem Morgen früh aufgestanden, um den Sonnenaufgang um 5:46 Uhr zu sehen, der aber leider komplett hinter Wolken stattgefunden hat und nicht erkennbar war.
Um 6:15 Uhr habe ich die dreiminütige Überfahrt mit dem Taxi gemacht und habe am Eingang auf die Öffnung der Grotte gewartet. Der Vorteil der frühen Ankunft war, dass ich den Guide und auch dass Wasser ganz für mich alleine hatte. Das Wasser war noch komplett ruhig und klar und die Fische hatten sich noch nicht zurückgezogen, sodass ich einiges im ziemlich kalten Wasser sehen konnte. Auf dem Rückweg kam mir dann die erste größere Gruppe des Tages entgegen. Das frühe Aufstehen hat sich hier auf jeden Fall gelohnt.

Die Darwin-Station ist eine Aufzuchtstation für Schildkröten mit einem Museum über die Artenvielfalt und Anpassung der Tiere in Galapagos sowie der Arbeit der Station für das Ökosystem. Das Museum ist kostenlos, aber für die Schildkröten braucht man dann wieder einen Guide für zehn Dollar. Es gibt noch 11 von ehemals 15 verschiedene Arten von Riesenschildkröten in Galapagos, die sich den beiden Typen Kuppel- und Sattelschildkröten anhand der Panzerform zuordnen lassen. Von zwei der ausgestorbenen Arten existieren noch Kreuzungen.

Mit Start der Aufzuchtstation waren aufgrund von Wilderei und eingeführter Tierarten nur noch ca. 35.000 von ursprünglich geschätzten 200.000 Schildkröten vorhanden. Wilde Hunde fressen die kleinen Schildkröten, Ratten die Eier, Ziegen den Lebensraum der Schildkröten. Außerdem wurden Schildkröten lange Zeit als Fleisch mit auf Schiffe genommen, da diese monatelang ohne Nahrung auskommen und deren Öl wurde für Lampen verwendet.

Um die Population zu steigern, werden jährlich ein paar Nester der gefährdeten Arten auf den verschiedenen Inseln ausgegraben und die Schildkröten in der Station aufgezogen, die ersten zwei Jahre in einem von Angreifern geschützten Bereich, die folgenden drei Jahre in einem größeren Terrain mit Felsen und Sträuchern, wo sie mit ihren Artgenossen um das Futter kämpfen müssen, um sie daran zu gewöhnen, bevor sie auf ihre Heimatinsel zurückgebracht und wieder ausgewildert werden. So ist es gelungen, die Population seit 1971 wieder auf eine Anzahl von einer 49.000 (Zählung, geschätzt wahrscheinlich sogar 70.000) zu steigern.

In den letzten 40 Jahren wurden vornehmlich Weibchen aufgezogen, da diese aufgrund des geringeren Gewicht vornehmlich gewildert wurden und weil sich mit Weibchen die Population schneller steigern lässt. Das Geschlecht bei Reptilien hängt von der Temperatur der Eier ab, sodass dies recht einfach beeinflussbar ist, ca. 28 Grad Männchen, bei ca. 29,5 Weibchen. Inzwischen werden allerdings auch wieder mehr Männchen ausgebrütet, da die globale Erwärmung auch hier zuschlägt und in der Natur mehr Weibchen zur Welt kommen.
Die eingeführten Tiere sind nicht nur für die Schildkröten, sondern auch für das ganze Ökosystem ein Problem. So haben die Bewohner von Santiago 200 Ziegen zurückgelassen, als die Insel der Natur zurückgegeben wurde. Diese haben sich in wenigen Jahren verhundertfacht und die gesamte Vegetation und damit auch fast sämtliche Schildkröten, Echsen und Vögel dort ausgelöscht bis 2004 das Programm zum Abschießen der rund 25.000 Ziegen begann. Die ursprünglichen Tierarten werden nun versucht, dort wieder anzusiedeln. Im Hinterland von einigen Inseln machen Ziegen aber auch heute noch Probleme.
Ein noch größeres Problem machen Fliegen, die in Vogelnestern oder -eiern nisten und andere Insekten sowie Ratten, da diese nicht so einfach zu bekämpfen sind, ohne auch das Ökosystem zu schädigen. Man versucht es mit …fallen, aber dies klappt nicht immer. So werden teilweise weitere Tierarten als natürliche Feinde eingeführt, die nach Studien das sonstige System nicht zu sehr beeinflussen.
Die Attraktion der Darwin-Station ist Lonesome George, die ausgestopfte letzte Schildkröte der Insel Pinta. Er wurde 1971 allein auf der Insel gefunden als letzter seiner Art. 40 Jahre versuchte man vergeblich, ihn mit anderen Schildkröten zu paaren, die 95-98 Prozent Genübereinstimmung hatten, bis er 2012 letztendlich verstarb.

Nahe der Darwin-Station liegt der Strand „Playa de estación“. Dieser ist ziemlich klein, eignet sich aber gut zum Schnorcheln. Ich habe verschiedene bunte Fische dort gesehen. Manchmal sieht man wohl auf Haie oder Schildkröten. Das war mir an dieser Stelle aber nicht vergönnt.
Der größere Strand „Tortuga Bay“ ist ca. 40 Minuten Fußweg vom Stadtzentrum entfernt, ein komplett weißer Strand mit türkisen Wasser. Die Strömung ist allerdings so stark, dass das Schwimmen hier nicht empfohlen wird. Stattdessen sieht man hier immer mal wieder ein paar Surfer, da einige größere Wellen hier ankommen.

Zum Schwimmen muss man ans Ende des Strands laufen, wo sich eine Bucht zwischen zwei Mangrovenstreifen befindet. Das klappt aber nur bei Flut gut, da das Wasser sonst ziemlich flach ist. Ich habe auf Empfehlung auch hier versucht zu schnorcheln. Allerdings war das Wasser so trüb (50 cm Sicht), dass ich die Flosse des Rochens erkannt habe, als er an mir vorbeikam, aber nicht einmal das ganze Tier. Danach schwamm ich über einen Weißspitzen-Katzenhai, den ich allerdings erst bemerkte, als ich direkt über ihm war und er ca. einen halben Meter unter mir vom Boden los schwamm. War ein ziemlich Schreck bei dieser Nähe zumal es der erste Hai war, den ich gesehen habe.
Ansonsten kann man dort auch Kayaks leihen, um das Wasserleben von der Oberfläche zu beobachten und an den Mangroven entlang zu fahren. Das habe ich mir bei dieser Unterwasser-Sicht allerdings gespart.
Isabela
Zwei Tage vor der Überfahrt von Santa Cruz nach Isabela hatte ich recht spontan eine Last Minute Kreuzfahrt für fünf Tage gebucht. Diese war auch sehr schön, aber dazu später mehr. Aufgrund der Buchung blieben mir nun aber nur anderthalb Tage auf Isabela. Hätte ich mich eher dazu entschieden, hätte ich wohl meinen Aufenthalt in Santa Cruz um einen oder zwei Tage gekürzt.
Am Morgen ging es um halb sieben zum Hafen, um die Fähre zu nehmen. Man zahlt einen Dollar Kai-Gebühr, dann wird das Gepäck gecheckt, dass man keine Früchte, Samen, Korallen, Tiere von einer Insel auf die andere bringt, und dann bringen die Wassertaxis die Passagiere für 50 Cent zu der entsprechenden Fähre, für die man zuvor ein Ticket erworben hat. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Fähre nicht auch bis zum Steg fahren könnte, aber das sind halt Arbeitsplätze.
Die Überfahrt dauert circa zwei Stunden und kostet je nach Fähre und Agentur zwischen 25 und 30 Dollar. In Isabela zahlt man dann nochmal einen Dollar für ein weiteres Wassertaxi und einen Weiteren für ein Sammeltaxi, wenn man die 25 Minuten zum Ortszentrum nicht laufen will.

Ich habe Last Minute die Tour de Túneles für den gleichen Nachmittag gebucht, bevor ich die mir verbleibende Stunde für den Wetland-Trail vom Strand in Richtung Highlands bis zur Schildkröten-Aufzuchtstation von Isabela gemacht habe, auf dem man Flamingos sehen kann. Ich habe allerdings nur zwei Stück entdecken können.

Die Tour war dann richtig toll. Bei den Túneles handelt es sich um Stücke von Lavatunneln, die im Wasser stehen und von den Wellen ausgespült werden. Dort kann man sehr viele Tiere entdecken. Zuerst machten wir eine Tour mit dem Boot durch das Gebiet, wo wir unter anderem einen einen Galapagos-Pinguin auf einem Felsen entdecken konnten.

Dann ging es zu Fuß über die Lavafelsen. Von dort konnten wir weitere Vögel wie den Blaufußtölpel entdecken, aber auch schon einige Meerschildkröten im klaren Wasser. Der eine Vogel ist mir gefolgt und kam mir ziemlich nah.


Der dritte Punkt war eine Schnorcheltour, bei der man dann weitere Schildkröten, Rochen und Haie entdecken konnte, aber das Wasser war wirklich eiskalt, sodass einige, darunter ich, nicht bis zum Ende durchgehalten und dadurch das Seepferdchen verpasst haben…
Auf dem Rückweg haben wir dann vom Boot aus einen 5-Meter-großen Teufelsrochen gesehen, der seine Flossen nahe des Boots aus dem Wasser streckte. Durch die Wellen war das Wasser allerdings nicht sehr klar und das Tier ansonsten nur als Schatten zu erkennen. Den Gefallen, ganz aufzutauchen oder zu springen hat er uns leider nicht getan.
Am nächsten Morgen bin ich zur Concha de Perla, eine Bucht zwischen Mangroven, in der man mit relativ guter Sicht schnorcheln und mit etwas Glück Pinguine, Haie, Rochen oder Seelöwen sehen kann. An mir ist allerdings nur einmal kurz letzterer vorbei geschwommen.
Danach ging es auf die dreistündige Wanderung zur Tränenmauer, dem letzten Überbleibsel der Gefängniskolonie, als die die Galapagos-Inseln genutzt wurden, bevor sie zum Nationalpark ernannt wurden.

Geschichtlicher Exkurs: Die Galapagos-Inseln wurden im Jahr 1535 entdeckt, aber aufgrund ihrer rauen Umgebung, dinosaurierähnlicher Echsen (Meeresleguane) und des Fehlens an Süßwassers als unbewohnbar eingestuft. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden sie hauptsächlich von Piraten als Versteck und zum Auffrischen der Essensvorräte verwendet. 1832 wurden die Inseln offiziell durch Ecuador beansprucht. Damals lebten keine 100 Personen auf den Inseln. 1835 durchfuhr Charles Darwin mehrere Wochen die Gewässer der Galapagos-Inseln. Die komplett andere Entwicklung der Inseln und deren Tierarten war essenziell für seine später aufgestellte Evolutionstheorie. Schon damals warnte er vor der Einfuhr nicht-heimischer Tierarten. Zur gleichen Zeit siedelten einige Unternehmer auf den Inseln, um deren Ressourcen zu nutzen. Nach dem Angriff auf Pearl Harbour im zweiten Weltkrieg wurden die Inseln mit Zustimmung Ecuadors der die USA als Militärstützpunkt zur Sicherung des Panamakanals gemacht unter der Vorgabe, nach Ende des Kriegs alle Waffen und Ausrüstung dort zurückzulassen, was sie auch taten, allerdings in niedergebrannten nutzlosen Zustand. Mancherorts sieht man noch ein paar Eisenpfosten von Schiffen oder Gebäuden. 1934 bis 1959 wurden mehrere der Inseln zusätzlich als Gefängnis, bevor sie zum Nationalpark erklärt wurden. Seit den 70er Jahren stehen 97% der Landmasse und 99% der Gewässer unter Naturschutz. 1978 wurden die Inseln ins UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen.
Auf dem Weg konnten mehrere kleine Lagunen und Strände entdeckt werden. Und natürlich die hiesige Flora und Fauna wie die hier ansässigen Schildkröten und die fettesten Meeresechsen, die ich auf den Inseln gesehen habe. Am Ende gab es dann eine tolle Aussicht über die Insel.

Am Nachmittag ging es dann am auch zurück zur Fähre, um am nächsten Tag mit der Kreuzfahrt starten zu können.
Galapagos Kreuzfahrt
Um halb acht wartete ich auf meinen Transport zum Flughafen, wo die Tour starten sollte. Ich hätte auch zwei Stunden länger schlafen können, wenn nicht irgendjemand entschieden hätte, an diesem Tag auf der Insel einen Triathlon durchzuführen und deshalb die Hauptstraße zu sperren. Daher wartete ich dann stattdessen zwei Stunden am Flughafen, bis wir zum Schiff geshuttlet wurden.

Das Schiff hatte acht Kabinen für insgesamt maximal sechzehn Personen. Wir waren allerdings nur zu Zehnt, zwei Niederländer, zwei Schweizer und sechs Deutsche, einige für fünf, andere für acht und zwei Personen sogar für die vollen fünfzehn Tage Kreuzfahrt. Im Nachhinein hätte ich auch die acht Tage buchen sollen, nachdem ich gesehen habe, dass Tagestouren zu bestimmten Inseln mehr als 200 Dollar kosten, aber das hat halt nicht wirklich in den Zeitplan gepasst, da ich ja eigentlich gar nicht vorhatte eine Kreuzfahrt zu buchen.

An Bord gab es erstmal ein Mittagessen, bevor wir für den Nachmittag gebrieft wurden. Wir haben einen Strand im Norden von Santa Cruz besucht, um dort Meeresleguane, Vögel und Wasserlebewesen zu beobachten. Es handelte sich um einen komplett weißen Strand mit feinem Sand, der nur per Schiff zu erreichen ist. Die Tour bestand aus einer kleinen Wanderung mit anschließender Möglichkeit, von Strand aus zu schnorcheln, bevor es nach 2,5 Stunden wieder zurück an Bord ging.

Jeden Abend vor dem Abendessen gab es das Briefing für die Nacht und den nächsten Tag. Da wir am nächsten Tag Genovesa besuchen wollten, würde das Schiff gegen 23 Uhr zur achtstündigen Überfahrt starten. Zu dieser Zeit habe ich zum Glück schon geschlafen, sodass ich nur ein paar Mal wegen des Wellengangs aufgewacht bin.

Genovesa ist eine Insel im Nordosten der Galapagos-Inseln, die ausschließlich von Vögeln und Seelöwen bewohnt ist, keine Echsen, Schildkröten, Schlangen oder sonst irgendwas. Dies liegt an der Entstehung und daraus resultierenden Lage der Insel.

Die Galapagos-Inseln sind vulkanischen Ursprungs. Im Westen befindet sich ein Hotspot, ein Punkt, wo die Erdkruste relativ dünn und daher sehr heiß ist und immer wieder Magma aufsteigt, welches die Inseln formt. Diese bewegen sich dann ca. 7 cm pro Jahr in Richtung Südosten. Dabei spülen Wellen immer wieder Teile der Inseln hinweg, bis nach Millionen von Jahren die Inseln komplett versunken sind. Bei einer größeren Entladung kann es passieren, dass das Magma nicht nur in der Umgebung dieses Hotspots als Vulkan zu Tage tritt, sondern auch Inseln durtzende Kilometer entfernt von dort bildet. Wenn diese weit im Norden entstehen, liegen sie auf einer anderen tecktonischen Platte und unterliegen daher nicht der Südostströmung und Landlebewesen sowie Vegetation wurden nicht auf natürliche Weise dort hingetrieben. Nur die Langstreckenvögel erreichen diese Orte.

Rund 90 Prozent der Population der Rotfußtölper leben auf Genovesa, da sie hier keine natürlichen Feinde haben. Daneben gibt es Nascar-Tölpel, Fregattvögel, Pelikane und ein paar Finkenarten wie den Kaktusfink. Nach einer kurzen Wanderung am Strand, gab es auch hier, wie meist, die Möglichkeit, zu schnorcheln. Mit Seelöwen und Haien. 😉
Am Nachmittag gab es dann zuerst die Schnorcheltour entlang der Klippen vom Dinghy (Schlauchbeiboot) aus und um 16 Uhr die Wanderung über die Lavafelsen, um noch eine Eule zu entdecken. Jagen gehen wollten diese wohl an dem Tag nicht.

Direkt nach dem Abendessen ging es dann auf die Fahrt nach Bartolomé, wo wir gegen 3 Uhr nachts ankerten. Die Überfahrt war sehr unruhig, sodass der Schlaf ein wenig zu kurz kam, auch weil der erste Programmpunkt gegen 5:30 Uhr vor dem Frühstück war, Pinguine bei der morgendlichen Fischjagd zu beobachten. Auch eine Meeresschildkröte konnten wir entdecken, die nach dem Eierlegen wieder auf dem Weg zurück ins Wasser war.

Am Vormittag war die Besichtigung von Bartolomé angesagt. Neben den Pinguinen und der tollen Aussicht vom Hügel aus, ist das Wahrzeichen der Insel der Pinnack Rock, der allerdings nicht natürlich entstanden ist, sondern durch eine militärische Sperrübung, bei der der mittlere Teil des Bergkamms abhanden gekommen ist.

Am Nachmittag ging es über die Kilometerlangen Lavaflächen der Nachbarinsel Santiago, deren Vulkan vor 130 Jahren ausgebrochen ist und die Insel nochmal erweitert hat, wodurch dort sehr gut die verschiedenen Lava-Arten betrachtet werden können. Pahoe-hoe und A’A Lava, die je nach Hitze und Gasgehalt in mehr oder weniger flüssiger Art ausgespuckt werden.

An beiden Orten gab es natürlich auch wieder die Möglichkeit zum Schnorcheln und unter anderem einen schönen großen Stachelrochen zu entdecken. Vor dem Abendessen ging es dann noch die dreistündige Fahrt zurück nach Santa Cruz, um mal eine ruhige Nacht zu verbringen.
Der vierte Tag brachte uns um die Insel herum, wo wir in einer Mangrovenbucht die Haie, Rochen und Schildkröten direkt an der Wasseroberfläche beobachten konnten und nach einer Umrundung der Insel Daphne Major zur Vogelbeobachtung noch einen Landgang im Nordwesten Santa Cruz‘ hatten, bei der ich das erste Mal die hier heimischen Landleguane und auch einige Flamingos entdecken konnte. Das Abendessen gab es diesmal während der Fahrt, um am späten Abend im Hafen von Santa Cruz zu ankern, dort eine ruhige Nacht zu verbringen und der Crew die Möglichkeit zu bieten, Familie zu besuchen.


Am nächsten Vormittag wurde die Darwin-Station besucht, die ich zwar schon gesehen hatte, aber wo ich nochmal weitere Informationen erhielt, bevor meine Zeit auf dem Boot dann auch zu Ende war. Am Nachmittag nahm ich dann die Fähre nach San Cristobal.

San Cristobal
San Cristobal ist die Hauptstadt der Provinz Galapagos und die einzige Insel mit nennenswertem Süßwasservorkommen in der Lagune im Krater eines ruhenden Vulkans.

Außerdem beherbergt sie die meisten der Seelöwen, die an allen der Strände und teilweise auch an den Küstennahen Restaurants anzutreffen sind. Ich habe hier zwei Tage mit Strand, Schnorcheln und Wandern verbracht, war einen Tag im Hochland bei der Lagune und habe eine 360° Tour rund um die Insel gebucht.

Neue Tiere habe ich hierbei nicht entdeckt, aber die Strände, die Klippen und das Schnorcheln waren trotzdem schön. Und wir haben Fisch gefangen, den wir keine zwei Stunden später direkt als Fisch-Carpaccio probiert haben.

Gestern ging es dann wieder zurück zum Festland, wo das Internet gut genug ist, um die restlichen 1000? Bilder zu sichern (auf Galapagos hat das WLAN es nicht geschafft, auch nur 20% der täglichen Fotos in die Cloud zu laden) und einige davon hier hochzuladen.
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