Mein Plan war es, es in Flores erstmal langsam angehen zu lassen. Und so bin ich, nachdem ich den letzten Blog-Eintrag geschrieben hatte, erstmal durch die Stadt geschlendert. Da diese außer der Insel, auf der sich mein Hostel befindet, nicht viel zu bieten hat, bin ich schließlich am Busbahnhof gelandet, wo der Transport nach Tikal in den nächsten 20 Minuten abfahren sollte. Also habe ich trotz des fortgeschrittenen Tages spontan die Fahrt nach Tikal, in die alte Maya-Stadt gewählt.
So war ich letztendlich um 14:30 dort, habe den Eintrittspreis bezahlt und die Ruinen erkundet. Die Aussage, dass der letzte Bus zurück nach Flores um 16:30 fahre, habe ich ignoriert, da ich mir das einfach nicht vorstellen konnte und zwei Stunden für das Gebiet sehr knapp geworden wären.
Tikal umfasst ein weitläufiges Gebiet mit einem Dutzend Tempel und anderen Gebäuden. Zu den Hoch-Zeiten der Maya muss die Stadt mehr als 1 Million Personen beheimatet haben.
Im Dschungel gelegen, war es trotz der Hitze erträglich, die verschiedenen Tempel zu besichtigen, von denen man viele sogar besteigen durfte, im Gegensatz zu den Mexikanischen Ruinen. Es war aber auch deutlich weniger los als in Mexiko. Offenbar hat der Tourismus in Guatemala durch die Pandemie deutlich nachgelassen. Ich bin in drei Stunden Tikal vielleicht hundert Personen begegnet.
Die Pyramide in Chichén Itzá war besser restauriert aber mir hat das Gesamtbild in Tikal besser gefallen. Im Wald gelegen, super Sicht von oben. Teilweise war ich komplett allein und konnte Affen in den Bäumen beobachten. Ein Besuch von Tikal kann ich jedem ans Herz legen. Ich empfehle allerdings bereits morgens dort zu sein, sich Zeit zu lassen, ggf. ein Picknick und vielleicht auch den Sonnenuntergang dort. Den muss man allerdings extra bezahlen und braucht dann auch eine Unterkunft vor Ort.
Ich bin letztendlich um 17:30 wieder am Parkplatz gewesen und wie es nach der Aussage des Busfahrers und der Anzahl der Besucher zu erwarten, waren noch drei Autos auf dem Parkplatz…
Glücklicherweise fuhr ein Kleinbus mit sieben Einheimischen gerade los, den ich angehalten habe und der mich, nachdem ich mich verständlich machen konnte, bis zur Kreuzung 5 km vor Flores mitgenommen hat. Leider gab es ein paar Kommunikationsprobleme, sodass wir uns nicht wirklich unterhalten konnten. Ein Bier habe ich aber trotzdem auch noch bekommen. 😉
Dann habe ich probiert, weiter in die Stadt zu trampen. Und auch das war kein Problem. Keine fünf Minuten später ist ein Motorradfahrer auf seinem Heimweg extra für mich umgedreht, um mich in die Stadt zu fahren (Security vom Flughafen). Es war interessant, ohne Helm mit begrenzten Möglichkeiten, sich festzuhalten, auf mittelmäßigen Straßen, hinten auf einem Motorrad zu sitzen, aber es hat erstaunlich gut funktioniert.
Trampen funktioniert also auch in Guatemala. Alles in allem war es ein toller Tag und ich kann Tikal jedem nur ans Herz legen.
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